Trunk,Bonding, LACP
Link Aggregation bezeichnet im Rahmen der Netzwerktechnik verschiedene Verfahren zur Bündelung mehrerer physischer LAN-Schnittstellen zu einem logischen Kanal zum Zwecke der Erhöhung des Datendurchsatzes und der Ausfallsicherheit gegenüber einer einfachen Netzwerkschnittstelle. Beispielsweise verläuft im Normalfall vom LD-Server (p_intern) eine einzige physische Verbindung zum Core-Switch im Datenverteiler. Gerade in großen Umgebunden, wo sehr viel Datenverkehr dauerhaft herrscht macht es dann Sinn eine mehrere physische Verbindungen zu einer Logischen zu bündeln. Es ist wichtig, dass beide Seiten LACP beherrschen.
Benötigte Netzwerkschnittstellen ermitteln
Zunächst ist es erforderlich die entsprechenden Netzwerkschnittstellen des LD-Servers mit ihrer MAC-Adresse zu ermitteln. Das geht mit gängigen Tools wie ip
oder inxi
.
Nachdem diese Informationen vorliegen wird zunächst das bestehende Interface p_intern in p_intern1 umbenannt.
root@ldhost:~ # cd /etc/systemd/network/
Und danach ein weiteres physisches Interface mit der Bezeichnung p_intern2 definiert.
Im Anschluss muss dem Kernel die geänderte Schnittstellenkonfiguration mitgeteilt und der Server neu gestartet werden.
Bündelung der Netzwerkschnittstellen
Nach dem Serverneustart müssen diese beiden physischen Adapter per Name dem logischen Netzwerk intern zugeordnert werden. Dies geschieht im Container puppeteer-g3 in der Datei ldhost.yaml
.
root@puppeteer-g3:~ # vi /etc/logodidact/hiera/custom.d/ldhost.yaml
In Anlehnung an das Bonding, benennt man dazu das Interface p_intern
um in b_intern
, wobei das b für bond steht. Den Parameter ovs_type
ändern Sie von OVS_Port
auf OVSBond
.
Zusätzlich dazu werden drei weitere Einträge ovs_bondlacp, ovs_bondmode
und ovs_bonds
ergänzt. Bei dem Eintrag ovs_bonds
müssen die zuvor definierten Netzwerkkarten für das Bonding angegeben werden (p_intern 1, p_intern2, usw.).
ldhost.yaml | |
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Openvswitch und Server neustarten
Die getätigten Änderungen wie gewohnt in GIT commiten und einen prun
im ldhost durchführen zur Übernahme der geänderten Schnittstellenkonfiguration.
Am Ende muss der openvswitch-switch
-Service gestoppt, die ovs-Datenbank gelöscht und der Server neugestartet werden.
Überprüfung
Nach dem Neustart sollte man zwingend überprüfen, ob die logische Schnittstelle b_intern korrekt angelegt wurde.
Das ist möglich mit dem Befehl ovs-vsctl show
im ldhost. Es sollte folgendes als Ausgabe erscheinen:
Mittels ethtool b_intern
kann nun noch verifiziert werden, dass die Schnittstelle auch einen aktiven Uplink zu Gegenstelle (Core-Switch) besitzt.